Toben auf dem Spielplatz, Skaten mit den Kumpels oder Kicken auf dem Bolzplatz – bei vielen Freizeitaktivitäten sind Kontaktlinsen eine praktische und vor allem sichere Alternative zur Brille. Nichts verrutscht auf der Nase, fällt herunter oder zerbricht. Gerade für sportlich aktive Kinder sind die kleinen Sehhelfer daher eine sinnvolle Art der Sehkorrektur, vorausgesetzt sie werden professionell angepasst, richtig gehandhabt und gepflegt.

Doch wer Linsen trägt, benötigt immer auch eine Brille. So ist es z.B. am Ende eines langen Schul-, Spiel- und Sporttages sinnvoll, Augen und Kontaktlinsen eine Pause zu gönnen.

Kontaktlinsen schon für Säuglinge?

Anders als beim Wählen oder Autofahren gibt es für das Tragen von Kontaktlinsen kein Mindestalter. Bereits Babyaugen können mit den kleinen Sehhelfern korrigiert werden. Bis das Kind seine Kontaktlinsen mit Sorgfalt handhaben kann, sollte diese Aufgabe jedoch eine dem Kind nahe stehende Person erfüllen. Aktuelle Studien zeigen, dass schon Grundschüler im Alter zwischen acht und elf Jahren sehr gut in der Lage sind, sich selbst darum zu kümmern.

Berührungsängste sind unbegründet!

Wenn ein Kind reif genug ist, um verantwortungsbewusst mit Kontaktlinsen umzugehen, spricht nichts gegen die kleinen Sehhelfer. Eltern können also unbesorgt zustimmen. Eine groß angelegte Studie zur Augengesundheit von Linsenträgern zeigte: Nur drei Prozent der Kinder zwischen acht und dreizehn Jahren hatte Probleme mit ihren Kontaktlinsen. Damit war ihr Anteil genau so niedrig wie der von erwachsenen Linsenträgern.

Vier Schritte zum gesunden Linsetragen

1. Augenärztliche Voruntersuchung

Bevor Kontaktlinsen angepasst werden, sollten die Augen des Kindes von einem Augenarzt untersucht werden. Dieser prüft den Gesundheitszustand der Augen, stellt fest, welcher Sehfehler vorliegt, ob dieser mit Kontaktlinsen korrigiert werden kann und ob Kontaktlinsen grundsätzlich für die Augen des betroffenen Kindes geeignet sind.

2. Professionelle Anpassung beim Kontaktlinsen-Spezialisten / beim Augenoptiker

Der Kontaktlinsenexperte stellt durch sein Fachwissen und den Einsatz modernster Technologie sicher, dass die Kontaktlinsen ganz individuell auf das Kind abgestimmt sind.

In einem ersten Beratungsgespräch wählt er den Linsentyp anhand der individuellen Eigenschaften des Kinderauges und der Sehbedürfnisse des Kindes aus. Die Entscheidung für formstabile (harte) oder weiche Linsen richtet sich dabei auch danach, wie oft und zu welchen Anlässen sie zum Einsatz kommen.

Damit der Anpasser sieht, wie das Kind auf seine neuen Sehhelfer reagiert und welche Linse die richtige ist, erhält dieses zunächst sogenannte Anpass-Linsen zum Probetragen. Darüber hinaus erfahren Kontaktlinsen-Anfänger ausführlich, wie die Linsen aufgesetzt werden, wie lange sie im Auge bleiben dürfen und wie sie richtig gereinigt, gepflegt und aufbewahrt werden.

Nach einer Probezeit von ca. ein bis vier Wochen wird die Passung und Verträglichkeit der Linsen nochmals fachmännisch überprüft. Stärke und Passform der Kontaktlinsen werden ggf. optimiert und das Material individuell auf den Tränenfilm des Kindes abgestimmt.

3. Richtige Handhabung und Pflege

Einmal gelernt, ist das Aufsetzen der Kontaktlinsen im wahrsten Sinne des Wortes ein “Kinderspiel“ und dauert in der Regel nur wenige Sekunden. Auch die Reinigung und Pflege kann nach erfolgter Einweisung getrost in Kinderhände übergeben werden. Eltern kleinerer Kinder sollten aber, ähnlich wie beim Zähneputzen, ruhig ein Auge darauf haben, dass der Nachwuchs den “Putzplan“ für die Linsen auch einhält.

Bei Fragen oder Problemen sollte stets der Kontaktlinsen-Anpasser kompetenter Ansprechpartner sein.

4. Regelmäßige Nachkontrollen

Da sich Kinderaugen während des Wachstums verändern, müssen sie noch häufiger kontrolliert werden als die von Erwachsenen. Ein regelmäßiger Qualitätscheck beim Kontaktlinsen-Anpasser garantiert, dass Augen, Linsen und Pflegemittel auch nach Wochen und Monaten noch optimal zusammenpassen.