Geradeaus schauen kann nicht jeder! Wer schielt, der kann die Blickrichtung seiner beiden Augen nicht parallel zueinander ausrichten. Doch Schielen ist nicht gleich Schielen. Man unterscheidet beim Schielen 3 Formen:

Latentes Schielen (Heterophorie)

Bei einer „Heterophorie“ liegt eine Störung des Augenmuskelgleichgewichts vor. Zwar gleicht das Gehirn diese Art des Schielens weitgehend aus, dennoch können bei Übermüdung und Stress Doppelbilder auftreten. Daneben sind auch Kopf- und Augenschmerzen oft die Folge.

Begleitschielen (Heterotropie)

Die Augen bewegen sich zwar gleichmäßig in alle Blickrichtungen, sind aber trotzdem nicht auf ein und dasselbe Objekt gerichtet. Das schielende Auge begleitet das nicht schielende Auge. Der Schielwinkel ist bei allen Blickbewegungen etwa gleich groß. Diese Erkrankung muss unbedingt im Kleinkindalter therapiert werden, um die Ausbildung einer Schwachsichtigkeit auf dem abweichenden Auge zu vermeiden.

Lähmungsschielen (Parese)

Das Lähmungsschielen kann aufgrund einer neurologischen Erkrankung, als Folge eines Unfalls oder infolge einer Erkrankung eines oder mehrerer Augenmuskeln auftreten. Der Schielwinkel ist von der Blickrichtung abhängig.


Wichtig:

Je eher das Schielen festgestellt wird, desto erfolgreicher lässt es sich behandeln. Dies geschieht meist mit einer speziell angepassten Brille, Prismengläsern, Okklusion (Abkleben eines Auges) oder einer operativen Korrektur.