Stereosehen

Halten Sie doch einmal ein Auge zu und greifen nach entfernteren Gegenständen: Nicht so einfach, oder? Von unseren beiden Augen sieht jedes Auge einen bestimmten Gegenstand aus etwas unterschiedlichen Blickwinkeln. Aus diesen beiden Bildeindrücken erzeugt unser Gehirn ein gemeinsames Bild mit Tiefenwirkung. Wir erkennen, was näher und was weiter entfernt ist.

Dank der Raumtiefe können wir Abstände abschätzen. Ohne die Fähigkeit, die Raumtiefe zu beurteilen, würden wir kaum ohne Hilfe oder Blechkontakt in eine Parklücke kommen. Oder Fußgänger auf dem Zebrastreifen schlicht übersehen.

Für das korrekte Abschätzen der Raumtiefe nutzt unser Gehirn aber nicht nur die Sehinformationen beider Augen. Auch andere Elemente wie der Schattenwurf oder die Perspektive liefern Anhaltspunkte.

Farben sehen

Farbsinnstörungen treten besonders oft bei der Unterscheidung von Rot- und Grüntönen oder Blau- und Gelbtönen auf. Diese Farben erscheinen dann wie bei einem Schwarzweiß-Fernseher in abgestuften Grautönen.

Von Farbsinnstörungen sind etwa acht Prozent der Männer und nur 0,8 Prozent der Frauen betroffen. Im Straßenverkehr ist ein eingeschränktes Farbensehen zweifellos ein Unsicherheitsfaktor. Farben werden schließlich auch zur Information oder Warnung eingesetzt. Gefährlich wird Rotschwäche für einen Autofahrer insbesondere dann, wenn er sich bei schlechter Sicht bei Schneetreiben oder Nebel an den Schluss- bzw. Bremsleuchten vorausfahrender Fahrzeuge zu orientieren versucht. Er erkennt diese roten Lichter später als Normalsichtige.

Sollten Sie Probleme mit dem Farbensehen haben, richten Sie sich bitte im Verkehr danach: Halten Sie viel Abstand und überlassen Sie das Steuer jemand anderem, wenn Sie sich unsicher fühlen.